Fintech war nie weg: Neue Stärke statt Krise

FinTech neue Stärke
Fintech: Neue Stärke durch UX-Innovation | Wie Fintechs durch kreative Problemlösung und Nutzerzentrierung die Finanzbranche revolutionieren. Erfahren Sie, wie UX zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird und wie traditionelle Banken umdenken können.

Profitabilität trotz Herausforderungen

Die jüngsten Erfolge von Fintech-Unternehmen sind beeindruckend. Nehmen wir Revolut als Beispiel: Mit einem Vorsteuergewinn von 545 Millionen Dollar demonstriert das Unternehmen eindrucksvoll, wie Fintechs nicht nur überleben, sondern in herausfordernden Zeiten florieren können. Auch Monzos neue innovative Betrugspräventionsfunktionen unterstreichen die Fähigkeit von Fintechs, durch schnelle Release-Zyklen schnell auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und so Kundenbindung zu schaffen. Ganz nebenbei belegt Monzo nun bei Authorized-Push-Payment (APP)-Betrug, der häufigsten Art von Zahlungsbetrug, den dritt niedrigsten Platz unter den britischen Banken.

Woher kommt die neue Stärke trotz großem Abgesang?

Die Fintech-Branche hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Resilienz und Innovationskraft gezeigt, die viele überrascht hat. Zwei Schlüsselfaktoren, die diese neue Stärke erklären, sind die konsequente Fokussierung auf  Benutzererfahrung und die Fähigkeit, wirtschaftliche Veränderungen wie Zinserhöhungen als Katalysatoren für weiteres Wachstum zu nutzen.

UX – Von Nice-to-have zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil

Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für den Erfolg von Fintechs ist die Benutzerfreundlichkeit (UX). Eine herausragende UX ist kein Luxus, sondern ein fundamentaler Wettbewerbsvorteil wird aber in der Finanzbranche noch häufig auf „tolles Aussehen und Gefühl“ reduziert, was ein grundlegendes Missverständnis darstellt.Ein gute UX steigert nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern schafft auch Vertrauen – eine Währung, die in der Finanzbranche von unschätzbarem Wert ist. Erfolgreiche Fintech-Unternehmen zeichnen sich durch eine Reihe gemeinsamer UX-Merkmale aus, die oft unsichtbar, aber für den Nutzer spürbar sind:

  1. Geschwindigkeit als Priorität: Schnelle Ladezeiten und sofortige Reaktionen der App sind entscheidend. Jede Verzögerung von 100ms kann nicht nur die Konversionsrate um 1% senken sondern auch das Vertrauen, wenn beispielsweise die Transaktion nicht direkt bestätigt wird. Fintechs optimieren kontinuierlich ihre Systeme, um blitzschnelle Interaktionen zu gewährleisten.
  2. Beseitigung versteckter Hindernisse: Fintechs analysieren Kundenanfragen, um häufige Probleme zu identifizieren und proaktiv zu lösen. Beispielsweise führte Monzo sofortige Push-Benachrichtigungen für Transaktionen ein, um Unsicherheiten bei Zahlungen zu reduzieren.
  3. Kreative Problemlösung durch Technologie: Nur die Kombination aus mobilen Push-Benachrichtigungen und der eigenen Autorisierungs-Engine, ermöglichen es Monzo, dass Transaktionsdaten & Bestätigungen sofort an den Kunden übermittelt werden.

Zinserhöhungen als unerwarteter Katalysator

Interessanterweise haben die jüngsten Zinserhöhungen, die ursprünglich als Vorteil für traditionelle Banken gesehen wurden, auch Fintechs gestärkt. Während etablierte Banken von höheren Margen profitieren, nutzen Fintechs diese Situation, um ihre Profitabilität zu steigern und gleichzeitig in Innovation zu investieren. Unternehmen wie Monzo, Starling und Wise zeigen kontinuierlich starkes Wachstum und Profitabilität, was sie in eine noch stärkere Position versetzt hat.

Herausforderung: Copy-and-Paste reicht nicht (mehr) aus

Mit Millionen von Kunden, profitablen Geschäftsmodellen und vollständigen Banklizenzen stellen Banken wie Revolut, Monzo und Starling eine ernsthafte Herausforderung für etablierte Banken dar. Wer ist der erste Ansprechpartner, wenn es darum geht, ein neues Produkt zu verkaufen? Die Bank, die kaum für mehr als Gehaltseingänge und ein paar geplante Zahlungen genutzt wird, oder der tägliche Begleiter, der neben einem Gemeinschaftskonto, Ersparnisse und einem Trading-Angebot auch ein wirklich cooles Abonnementprodukt bietet? Wenn etablierte Banken behaupten, sie hätten dieselben Features wie Fintechs, zeigt dies oft, dass sie die Komplexität einer guten Benutzererfahrung nicht wirklich verstanden haben. Die Produktroadmap von Fintechs drei Jahre später zu kopieren, ist nicht gut genug. Einmal eingeübte Gewohnheiten lassen sich bei Kunden nur schwer wieder abgewöhnen. Deshalb muss ein Verständnis bei Banken aufgebaut werden, wie und warum Fintechs neue Produkte und Funktionen entwickeln und wie dies zu einer überzeugenden Benutzererfahrung führt.

Fünf Wege zur Besserung für etablierte Finanzdienstleister:

  1. Talentmix ändern: Statt wenige Technologiemanager einzustellen und zu erwarten, dass diese alles lösen, sollte das vorhandene Talent im Unternehmen aktiviert werden.
  2. KPIs anpassen: Die Ausrichtung und Belohnung aller Teams muss sich auf Produkt- und Kundenergebnisse konzentrieren. Beispielsweise sollten „aktive“ Kunden nicht nur durch digitale Interaktionen definiert werden, sondern durch generierte Umsätze.
  3. Prozesse ändern: Statt Projektmanagementbüros sollten Produktteams, die dem Kunden am nächsten sind, für Umsatz-, Kunden- und regulatorische Ergebnisse verantwortlich werden.
  4. In Partnerschaften investieren: Partnerschaften sind eine einfache Möglichkeit, in wenigen Monaten hochwertige Innovationen zu erzielen, wofür Banken allein Jahre brauchen würden.
  5. Mehrjährige Finanzierung: Statt jährliche Budgetkämpfe sollten Budgets über mehrere Jahre hinweg den Produktteams zugewiesen werden, die dann gegen umfassende KPIs arbeiten, um eine strategischere Planung zu ermöglichen.
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Über den fw-Score

Mit dem fw-Score wollen wir einen objektiven und nachvollziehbaren Erfüllungsgrad für die Qualität digitaler Lösungen einführen.

Der fw-Score wird auf einer Skala von 0 (schlecht) bis 100 (perfekt) abgetragen und soll so für eine Vergleichbarkeit von digitalen Lösungen stehen.

Nachdem wir in den letzten Jahren eine Vielzahl von Benchmarkings beauftragt und im Kundenauftrag begleitet haben, missfiel uns immer wieder, dass entweder eine Bewertung des Geschäftsmodells oder aber eine UX/UI-Bewertung erfolgte. Nie wurde versucht, die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Bank und die Kundenerwartungen in einem Benchmarking zu untersuchen.

Unser Anspruch und Antritt ist genau das sicherzustellen: Eine ausgewogene Betrachtung der wirtschaftlichen Wirkung für die Bank (Optimierung der Vertriebs- und Prozesskosten, Margenausweitung, usw.) und der Nutzererwartungen. Die wirtschaftliche Wirkung für die Bank bemessen wir im Digitalisierungsgrad und gewichten ihn mit 70%, während wir die Kundenerwartungen mit dem Bedienkomfort bewerten und mit 30% gewichten. Die beiden Kriterien schließen sich selbstverständlich nicht aus und sind auch nicht überschneidungsfrei.

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