Effizienzmarkthypothese (EMH)

Die Effizienzmarkthypothese postuliert, dass Finanzmärkte stets alle verfügbaren Informationen widerspiegeln, wodurch es Investoren verwehrt bleibt, langfristige Überrenditen zu erzielen, wobei drei Informationsgrade – schwach, halbstark und stark – unterschieden werden.
Relevanz für die Finanzindustrie
  • Anlagestrategien: Die Effizienzmarkthypothese beeinflusst die Entwicklung von Anlagestrategien, da sie nahelegt, dass langfristige Überrenditen durch Markt-Timing oder Auswahl einzelner Wertpapiere unwahrscheinlich sind, was Banker zur Nutzung von Indexfonds oder diversifizierten Portfolios ermutigen könnte.
  • Risikomanagement: Das Verständnis der Effizienzmarkthypothese hilft Bankern, die Bedeutung von Risikostreuung zu erkennen und die Erwartungen an die Vorhersagbarkeit von Marktrenditen realistisch zu gestalten, was für das Risikomanagement essentiell ist.
  • Kundenberatung: Banker können die Prinzipien der Effizienzmarkthypothese nutzen, um Kunden hinsichtlich der Erwartungen an die Marktperformance und der Effektivität verschiedener Anlagestrategien zu beraten, insbesondere in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit von Überrenditen durch aktives Portfolio-Management.

Die Effizienzmarkthypothese ist eine ökonomische Theorie, die besagt, dass Finanzmärkte zu jedem Zeitpunkt alle verfügbaren Informationen über den Preis von Vermögenswerten widerspiegeln. Die Theorie wurde in den 1960er Jahren von dem Ökonomen Eugene Fama entwickelt und geht davon aus, dass es für Investoren nahezu unmöglich ist, langfristig einen Vorteil gegenüber dem Markt zu erzielen, da Vermögenswerte zu ihrem fairen Preis bewertet werden, weil alle bekannten Informationen bereits im Handel berücksichtigt sind.

Bei der Diskussion über effiziente Märkte unterscheiden Theoretiker zwischen drei Informationsniveaus: schwach, halbstark und stark.

  • Schwach: Aktuelle Preise berücksichtigen alle historischen Daten, was technische Analysen irrelevant macht. Es werden jedoch andere Informationsarten ausgelassen und nicht ausgeschlossen, dass Methoden wie Fundamentalanalyse oder ausführliche Recherche genutzt werden können, um einen Vorteil zu erlangen.
  • Halbstark: Alle öffentlichen Informationen sind bereits im Preis berücksichtigt (Nachrichten, Unternehmensaussagen etc.). Anhänger dieser Form glauben, dass selbst Fundamentalanalysen keinen Vorteil bringen können. Ein Vorteil lässt sich nur durch Ausnutzung privater, noch nicht öffentlich bekannter Informationen erzielen.
  • Stark: Alle öffentlichen und privaten Informationen spiegeln sich im Preis eines Vermögenswerts wider – neben historischer Leistung und öffentlichen Informationen werden auch Daten, die Insidern zur Verfügung stehen, genutzt. Diese Form geht davon aus, dass es für Marktakteure keinen denkbaren Weg gibt, mit irgendeiner Art von Information einen Vorteil zu erlangen, da der Markt diese bereits berücksichtigt hat.

Die EMH ist eine lang etablierte Theorie, hat jedoch auch Kritiker. Empirische Daten haben die Gültigkeit der Hypothese nicht eindeutig bewiesen oder widerlegt, aber viele Gegner sind der Ansicht, dass emotionale Faktoren eine Rolle spielen, die zu einer Unter- oder Überbewertung von Aktien führen.

Effizienzmarkthypothese (EMH)
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